Folge 10: Retter mit Spürsinn - Die faszinierende Welt der Rettungshunde
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Inhalt dieser Podcast-Folge
Ihre beeindruckenden Nasen machen sie im Katastrophenschutz unersetzbar: Rettungshunde
Mit ihrem faszinierenden Talent finden sie vermisste Menschen und suchen in Trümmern nach Überlebenden.
Doch wie lernen sie das eigentlich? Wie trainieren Sie das Suchen? Und welche Ausbildung brauchen eigentlich Herrchen und Frauchen?
In dieser Folge gehen wir gemeinsam mit Inga vom ASB Hamburg all diesen Fragen auf den Grund.
Links:
Hosts:
Frank Nägler Manuel Behrenbruch
Einsatzbereit - Der Katastrophenschutz-Podcast
Transkription dieser Folge
Inga Pingel | 00:00.232 Was mir noch in Erinnerung geblieben ist, ist mal ein Einsatz, der wurde abgebrochen und im Nachhinein lag die Person oder ist die Person halt gestorben in dem Einsatzgebiet, was wir hatten. Wir waren da noch nicht gewesen sozusagen, also wir hatten das noch nicht abgesucht, aber es ist trotzdem was, was ich immer in Erinnerung habe. Das ist so, vergisst man nicht. Also das ist trotzdem belastend irgendwie. Ehrenamtlich, freiwillig, verantwortlich. Mit Frank und Manuel.
Manuel Behrenbruch | 00:45.859 Einsatzbereit der Katastrophenschutz-Podcast. Ich bin Manuel.
Frank Nägler | 00:49.362 Und ich bin Frank. Hallo zusammen.
Manuel Behrenbruch | 00:51.263 Und wir haben heute mal wieder einen weiblichen Gast. Heute ist Inga bei uns. Inga Pingel. Sie ist 50 Jahre alt, sie ist eigentlich vom Beruf Grundschullehrerin, wohnt irgendwo zwischen Hamburg und Kiel, das können wir vielleicht nochmal gleich ein bisschen genauer erläutern. Und jetzt der Grund, warum sie bei uns ist, sie ist seit 22 Jahren ehrenamtlich bei der ASB Rettungshundestaffel und sie ist eigentlich auch gar nicht alleine, sie hat auch noch Floey dabei. Das ist so ein Hund, der liegt hier gerade im Flur und ich glaube, der schläft genau in diesem Moment. Mal gucken, was da noch passiert. Aber erstmal Inga, herzlich willkommen, dass du da bist.
Inga Pingel | 01:20.269 Ja, dankeschön. Es ist sehr schön, dass ich hier sein darf. Ich bin sehr gespannt.
Frank Nägler | 01:24.228 Ja, wir freuen uns total. Also ich liebe Hunde, aber ich habe null Ahnung von der Rettungshunde-Arbeit und deswegen bin ich super happy, dass du heute bei uns bist.
Manuel Behrenbruch | 01:31.674 Ich habe auch keine Ahnung, wirklich. Also das ist auch wirklich mal so eine Folge, wo wir vielleicht bei der Frage auch wirklich die Antwort gar nicht wissen. Also manchmal haben wir auch Themen, von denen wir selber so ein bisschen Grundwissen haben. Aber ich weiß nicht, Frank, sind uns Rettungshunde mal über den Weg gelaufen?
Frank Nägler | 01:45.605 Ja, ich habe auch schon mal mit Rettungshunden zusammengearbeitet, aber das ist trotzdem so weit weg von mir. Ich weiß, dass die eine tolle Arbeit machen, aber ich habe selber halt null Ahnung.
Manuel Behrenbruch | 01:53.591 Also. Das wird spannend. Inga, wir wollen, das macht Frank immer so an dieser Stelle, erstmal ganz kurz dich ein bisschen kennenlernen. Und dazu macht Frank uns, warum moderiere ich das eigentlich an?
Frank Nägler | 02:02.394 Weiß ich nicht,
Manuel Behrenbruch | 02:02.894 mach du mal weiter.
Frank Nägler | 02:03.434 Ja, also ich würde sagen, wir starten direkt in die Antwortrunde und ich fange an mit der Frage, Erdbeeren oder Kirschen?
Inga Pingel | 02:09.516 Kirschen.
Frank Nägler | 02:10.936 Warum Kirschen?
Inga Pingel | 02:13.497 Schmecken mir einfach besser und dann das Kirschkern spucken, finde ich auch.
Frank Nägler | 02:17.718 Das war die Antwort auf die Frage. Ernsthaft?
Manuel Behrenbruch | 02:19.638 Was ist das? Warum schmuckt man Kirschkern?
Frank Nägler | 02:21.359 Kennst du das?
Inga Pingel | 02:22.159 Möglichst weit. Was?
Frank Nägler | 02:23.419 Warum?
Inga Pingel | 02:24.032 Mach Spaß!
Frank Nägler | 02:24.852 Genau.
Manuel Behrenbruch | 02:25.652 Okay.
Frank Nägler | 02:26.193 Machen wir das im Sommer mal. Wenn es wieder Kirschen gibt, dann gehen wir mal Kirschenkern rein spucken.
Manuel Behrenbruch | 02:30.435 Gut. Wir haben was gelernt. Ja,
Frank Nägler | 02:32.116 finde ich cool. Snowboarden oder Skifahren?
Inga Pingel | 02:36.499 Oh, Snowboarden. Beides nicht so, mein Ding.
Frank Nägler | 02:41.061 Meins auch nicht, aber ich hatte schon die Vermutung, dass das was für dich ist. Weiß nicht warum, aber war so ein Gespür. Die Antwort hätte auch sein können, Geins vorbeiden, aber okay. Warm oder kalt?
Inga Pingel | 02:51.687 Kalt.
Frank Nägler | 02:53.420 Also lieber in den kalten Norden als in die Karibik? Ja.
Manuel Behrenbruch | 02:56.501 Das kann ich verstehen. Ja, ich auch.
Frank Nägler | 02:58.902 Deswegen wird mein nächster Urlaub, der nächste große, auch nach Norwegen gehen.
Manuel Behrenbruch | 03:03.064 Cool.
Frank Nägler | 03:04.765 Stadt oder Dorf?
Inga Pingel | 03:05.765 Dorf. Dorf.
Manuel Behrenbruch | 03:07.826 Sehr deutlich.
Frank Nägler | 03:09.187 Kommst du vom Dorf oder woher kam dieser Elan?
Inga Pingel | 03:11.888 Ja, ich komme vom Dorf. Ich habe dann, ich habe ein paar Jahre in der Stadt gewohnt. Ich habe hier auch in Hamburg gewohnt. Und irgendwann habe ich gedacht, nee, ich muss wieder aufs Dorf. Also ich finde es sehr schön, im Dorf zu wohnen und dann in die Stadt reinzufahren und hier Freunde zu besuchen oder was auch immer zu machen. Aber wohnen auf jeden Fall Dorf.
Manuel Behrenbruch | 03:30.756 Und jetzt wohnst du ja auch zwischen Hamburg und Kiel in einem Dorf, nehme ich an. Ja. Da wird das doch rund. Sehr schön. Das kennt man den Ort?
Inga Pingel | 03:37.719 Also diejenigen, die mal zur Bundeswehr gegangen sind, kennen das. Bo steht. Da ist nämlich ein großer Truppenübungsplatz, der vielen dann nicht in guter Erinnerung geblieben ist.
Frank Nägler | 03:48.003 Okay.
Manuel Behrenbruch | 03:48.992 Okay, Frank, das bringt nichts, wenn du den Kopf schüttelst. Das ist ein Podcast.
Frank Nägler | 03:51.692 Ja, ich überlege nur gerade.
Manuel Behrenbruch | 03:53.633 Du warst ja auch nicht bei der Bundeswehr.
Frank Nägler | 03:54.973 Richtig.
Manuel Behrenbruch | 03:55.333 Ja, ich auch nicht.
Frank Nägler | 03:56.534 Ja, liegt vielleicht daran.
Manuel Behrenbruch | 03:57.854 Gut, die letzte Frage ist, glaube ich, eindeutig.
Frank Nägler | 04:00.015 Ja, ich stelle sie trotzdem. Katzen oder Hunde?
Inga Pingel | 04:02.655 Hunde.
Frank Nägler | 04:04.896 Das war rum, spare ich mich.
Manuel Behrenbruch | 04:05.896 Aber kann man nicht beides mögen? Ich meine, es gibt zwar keine Rettungskatzen, aber man kann ja auch Katzen und Hunde mögen. Ja,
Frank Nägler | 04:10.678 ich glaube, es gibt diese Katzenstaffel für
Manuel Behrenbruch | 04:13.758 Kuschel. Jeden am 1. April immer. Ja,
Frank Nägler | 04:16.459 genau.
Inga Pingel | 04:17.820 Also ich habe mal in einer WG mit einer Katze gewohnt und die hat mich einfach immer nur geärgert.
Manuel Behrenbruch | 04:22.041 Und dann hast du dir einen Hund gekauft?
Inga Pingel | 04:24.061 Nee, wir hatten Hunde gleichzeitig.
Manuel Behrenbruch | 04:27.342 Ja, wollen wir doch mal über Hunde reden? Was loslegen? Also was haben wir denn so vor? Wir wollen allgemein mal so ein bisschen was über dich auch noch erfahren. Vielleicht auch wie du, damit können wir gleich gerne mal starten, wie du eigentlich dazu gekommen bist, einen Rettungshund haben zu wollen. Ich persönlich und Frank glaube ich auch, wir würden gerne wissen, was über die Hunde an sich wissen. Was können die? Was können sie nicht? Wo sind die Grenzen? Wo sind die besonderen Einsatzschwerpunkte für Rettungshunde? Wie wird man eigentlich Rettungshund? Wie wird man Rettungshundeführerin? Vielleicht noch ein bisschen was zu den Einsätzen und all das, was sich so ergibt. Und ich glaube, damit kriegen wir eine ganz spannende Folge gefüllt. Also starten wir doch einfach mal damit. Warum bist du Rettungsrundeführerin? Wie kam es dazu?
Inga Pingel | 05:05.560 Also ich hatte zuerst den Hund und der war sehr, also es war ein junger Labrador, ich war mit dem in der Hundeschule und die haben gesagt, also du musst irgendwas mit dem machen, sonst steigt er dir auf die Barrikaden. Und ich hatte keine Lust irgendwie so, also Hundesport zu machen, also mit Hürden oder irgendwie sowas. Und dann habe ich mich informiert und Fand das halt total cool, mit dem Hund was Sinnvolles zu tun. Und so kam das, da habe ich dann gestartet. Damals habe ich noch in Düsseldorf gewohnt und dann bin ich aber kurz darauf nach Hamburg umgezogen und habe dann hier in Hamburg gestartet.
Manuel Behrenbruch | 05:39.758 Also noch gar keinen Bezug irgendwie in den Blaulichtbereich gehabt?
Inga Pingel | 05:42.979 Gar nicht, gar nicht.
Manuel Behrenbruch | 05:43.599 Was macht man dann? Man hat einen Hund zu Hause und denkt, okay, ich hätte jetzt gerne einen Rettungshund daraus gemacht. Dann googelt man, wie werde ich Rettungshund?
Inga Pingel | 05:50.382 Ja, genau. Ja, man googelt dann mal Rettungshund. Und man hat ja erstmal immer so im Kopf. Vielleicht die Hunde, die Leute aus dem Wasser ziehen oder Lawinenhunde. Das ist auch ganz oft, was ich höre. Ach, ist das so einer, der in Lawinen ist? Und dann sage ich immer, ja, hier in Hamburg eher nicht. Ja genau, früher hatten die ja so ein Fässchen am Hals. Hier in Hamburg nicht, aber so in der Art ist das. Und ja, dann habe ich mich informiert und war dann so zum Probetraining und das hat auch ganz gut geklappt. Also man ahnt ja noch nicht, was auf einen zukommt dann in dem Moment.
Frank Nägler | 06:21.575 Du machst ja schon sehr lange. Was fasziniert dich denn an dieser? Rettungshundearbeit?
Inga Pingel | 06:26.558 Also mich fasziniert immer noch, wie krass, also ja, was für krasse Nasen die Hunde haben. Also es ist, obwohl ich es jetzt wirklich schon lange mache und mit den Hunden viel arbeite, ist es einfach unglaublich, was die riechen können. Also was wir einfach nicht ahnen können und wie viel die lernen können und dass sie einfach auch mit uns zusammenarbeiten wollen und so. Das bringt total viel Spaß.
Manuel Behrenbruch | 06:52.201 Was sagen die Menschen um dich rum? Du hast ja nicht nur Rettungshundeführer um dich rum. Was sagt dann dein Freundeskreis, deine Familie?
Inga Pingel | 06:58.104 Ja, mittlerweile haben die sich daran gewöhnt, dass oftmals sie zurückstecken müssen, weil ich halt zum Training muss und so. Also die haben sich damit alle abgefunden, sag ich mal. Und meine Familie hat das auch schon erlebt, dass ich Weihnachten vom Esstisch los bin. Nicht nur einmal. Aber die haben alle Verständnis, finden das sinnvoll und finden es manchmal auch sehr viel. Aber sie akzeptieren das.
Manuel Behrenbruch | 07:23.430 Viele Einsätze oder auch viel Ausbildung oder alles? Oder was macht den Hauptpart aus?
Inga Pingel | 07:27.312 Der Hauptpart ist natürlich Ausbildung. Also wir trainieren mit unserer Staffel immer zweimal die Woche. Plus was man halt sonst noch so macht. Aber die Einsätze kommen halt manchmal ja zu unmöglichen Zeiten. Und das ist dann halt einfach so.
Frank Nägler | 07:42.383 Das kennen wir. Katastrophen kündigen sich ja meistens nicht an. Und ich glaube, euer Tätigkeitsfeld, wo wir wahrscheinlich später nochmal etwas drauf eingehen, ist sicherlich auch sehr vielfältig. Mich würde mal interessieren, was ist so das Besondere an den Rettungshunden, beziehungsweise was müssen die Rettungshunde mitbringen, was brauchen die für Eigenschaften?
Inga Pingel | 08:02.100 Also was super wichtig ist, dass die irgendwie motivierbar sind, also dass die entweder total gerne spielen oder total gerne fressen, dass die Bock haben.
Manuel Behrenbruch | 08:11.622 Gibt es Hunde, die nicht total gerne fressen? Ja. Oh krass, okay,
Frank Nägler | 08:14.803 ich glaube ich eigne mich als Rettungshund.
Manuel Behrenbruch | 08:16.324 Ja, du spielst gerne und frisst. Genau.
Inga Pingel | 08:18.565 Perfekt, du darfst dich vorstellen.
Frank Nägler | 08:20.406 Ich versuch's mal.
Inga Pingel | 08:22.448 Ja, das ist eigentlich das Wichtigste, dass sie irgendwie motivierbar sind, dass sie keine Angst vor Menschen haben und nicht aggressiv Menschen gegenüber sind. Und ja, dann und Lust haben, was zu lernen. Also die dürfen nicht zu alt sein, wenn sie die Ausbildung starten, weil das doch ein bisschen dauert. Und sie müssen gesund sein natürlich, also dürfen nicht irgendwelche Gebrechen haben, weil die Arbeit auch anstrengend ist. Aber das sind so die Grundvoraussetzungen.
Manuel Behrenbruch | 08:46.101 Und jetzt hast du uns Flowey mitgebracht. Wir wollten ja noch ein bisschen was über deinen Hund. Man kann ja sagen, deinen aktuellen Hund. Du hast ja in den 22 Jahren zwei Hunde, drei Hunde?
Inga Pingel | 08:54.723 Zwei Hunde, genau.
Manuel Behrenbruch | 08:55.583 Das ist jetzt dein dritter?
Inga Pingel | 08:56.783 Mein dritter Hund, genau.
Manuel Behrenbruch | 08:57.744 Und das ist Flowey. Flowey liegt übrigens immer noch auf dem Fußboden und schläft. Das ist ihr völlig egal, dass wir hier gerade einen Podcast über sie aufnehmen.
Inga Pingel | 09:04.726 Ja, ich bin sehr froh, ehrlich gesagt, dass sie das macht, weil sie kann sehr viel Quatsch machen. Also sie hatte ja vorhin auch schon die Felsschuhe zufassen gekriegt. Wenn sowas in der Wohnung rumsteht,
Frank Nägler | 09:14.028 das ist doch normal.
Inga Pingel | 09:15.409 Ja, verlockend. Sie hat hier aber ein Plätzchen bekommen und ist ganz happy. Wie alt ist die? Die ist jetzt ein Jahr alt und ist noch in der Ausbildung. Ist noch nicht geprüft natürlich. Also die dürfen erst mit 15 Monaten frühestens geprüft werden, aber das ist dann auch wirklich sehr früh. Und genau, ich hatte vorher einen Labrador, der war elf Jahre im Dienst und dann in Rente. Habe ich eine Zeit lang ohne Hund weitergearbeitet in der Staffel. Und hatte mir dann einen Nachwuchshund geholt und, also geholt hört sich blöd an, aber hab dann einen Nachwuchshund bekommen, der sich zum Glück auch geeignet hat als Rettungshund. Das war die gleiche Rasse wie Floy, das ist ein Ducktolling-Retriever. Ein was? Ein Enten-Anlocken-Retriever. Also der ganze Name ist Nova Scotia Ducktolling-Retriever.
Frank Nägler | 10:01.499 Noch nie gehört.
Inga Pingel | 10:02.519 Ja, gibt es auch nicht so viele in Deutschland. Und die sind halt, ja, die haben halt Lust auf Arbeit.
Manuel Behrenbruch | 10:10.062 Jetzt hat es auf, Frank, jetzt kannst du doch keinen Rettungshund machen.
Frank Nägler | 10:12.603 Okay, ich ziehe die Bewerbung zurück.
Inga Pingel | 10:14.024 Okay, genau, die haben halt richtig Lust zu arbeiten. Das macht es im Alltag nicht immer so einfach, weil die halt…
Manuel Behrenbruch | 10:22.627 Auch arbeiten wollen dann. Genau. Immer, auch wenn du gerade nicht arbeitest.
Inga Pingel | 10:25.848 Ja, genau. Aber in der Rettungshundarbeit bringt das super viel Spaß mit der.
Manuel Behrenbruch | 10:30.930 Und siehst du. unglaublich weich. Ich habe sie eben ja schon begrüßen dürfen. Das stimmt. Ein ganz, ganz, ganz süßer Hund. Vielleicht kriegen wir den irgendwie mit aufs Foto. Wir machen ja noch ein Bildchen. Das wäre ganz schön.
Frank Nägler | 10:40.895 Welche Hunderassen eignen sich denn besonders gut oder vielleicht auch gar nicht für die Arbeit als Rettungshund? Ich kann mir vorstellen, dass es Rassen gibt, die vielleicht aufgrund ihres Körperbaus oder Größe oder vielleicht liegt auf Falschheit überhaupt nicht geeignet sind.
Inga Pingel | 10:53.720 Ja, genau. Also besonders gut ist schwer zu sagen. Also habe ich ja eben schon gesagt, was sie... mitbringen sollten. Die Hunde, die so kurze Nasen haben, also im Grunde die Qualzuchten oder auch Hunde, die besonders klein sind oder einen Körperbau haben, mit dem sie nicht so ganz gesund laufen können, sind nicht geeignet. Also gerade das mit der Atmung ist halt total wichtig, weil das eine anstrengende Arbeit ist für die Hunde. Aber ansonsten, wenn man jetzt so… Wenn man sich generell Rettungshundestaffeln anguckt, da ist wirklich alles dabei. Bei uns sind recht viele Labradore, aber es gibt eigentlich alles Mögliche. Also Mischlinge natürlich auch, das ist wirklich egal.
Manuel Behrenbruch | 11:39.518 Und was ist dann, oder wie geht es los? Jetzt hat jemand einen Hund und möchte, dass es ein Rettungshund wird. Was passiert dann? Also wie geht es dann? Dann wird erstmal wahrscheinlich irgendwas getestet oder startet man direkt mit der Ausbildung?
Inga Pingel | 11:50.781 Ja, also erstmal kommt derjenige dann zu uns. ohne seinen Hund, um sich das anzuschauen, ob das überhaupt was ist.
Manuel Behrenbruch | 11:57.005 Ach so, auch menschlich jetzt einfach.
Inga Pingel | 11:58.306 Ja, genau. Also weil es gibt schon auch Leute, die sich das anders vorstellen. Die denken dann, sie geben den Hund ab und der wird dann Rettungshund und sie holen ihn nach dem Training wieder ab. Genau. Und das ist es natürlich nicht. Also wir sind sehr viel, du hattest ja vorhin auch schon gesagt, du bist jetzt nicht so ein Spinnen-Fan. Im Sommer gibt es viele Spinnen, im Winter ist es kalt und nass. Aber es bringt halt, also ich glaube manche, oder viele Menschen fragen sich, wie man das machen kann, aber es bringt wirklich viel Spaß.
Manuel Behrenbruch | 12:23.555 Aber es ist am Ende ja eine Teamarbeit, also weil du sagst, man kann den Hund nicht abgeben und dann kommt er als Rettungshund wieder. Das ist ja nicht nur Flowey, sondern das seid ihr beiden ja in Kombination, oder?
Inga Pingel | 12:31.878 Genau, man bildet immer einen Menschen mit seinem Hund aus oder den Hund mit seinem Menschen und die werden dann auch gemeinsam geprüft und auch nur dieses Team kann dann in den Einsatz gehen. Also du kannst nicht jetzt sagen, ich nehme heute Rala und morgen Eru oder so, weil ich kann das ja, sondern man wird immer als Team geprüft und bekommt dann die Einsatzfähigkeit. Aber jetzt sind wir ziemlich weit gesprungen. Stimmt,
Manuel Behrenbruch | 12:56.905 das ist ja bei Ausbildung.
Inga Pingel | 12:58.187 Das ist ja spannend,
Frank Nägler | 12:58.987 du merkst doch nichts.
Inga Pingel | 13:01.189 Ja, also genau, dann bringt man seinen Hund mit und wir gucken, hat der Hund Lust, die Menschen kennenzulernen, hat er vielleicht Angst oder mag der mit uns was machen. Und dann geht das echt super schnell. Ich finde die ersten zwei, drei, vier Trainings mit jungen Hunden oder mit neuen Hunden immer total spannend, weil wir zeigen den Hunden im Grunde, Menschen sind cool. Also wir würden die so zum Beispiel am Weg erstmal verstecken und immer wenn der Hund dahin läuft, kriegt er halt was Cooles, was essen oder spielen. Und dann beim nächsten Mal sind die vielleicht schon so halb versteckt, aber der Hund riecht das ja und der lernt halt super schnell, wenn ich Mensch rieche, das ist einfach geil dahin zu laufen, da kriege ich die beste Belohnung, da ist die größte Party und das geht so schnell, dass man denkt so cool, der hat es jetzt gecheckt, der läuft da jetzt hin.
Frank Nägler | 13:48.936 Total einfach. Also es klingt erstmal total einfach. Ist das tatsächlich einfach? Wie lange dauert so eine Ausbildung?
Inga Pingel | 13:55.965 Also bis zur Prüfung, wenn man jetzt neu anfängt, meistens so um die zwei Jahre mindestens. Wobei die Hunde meistens schneller fertig sind. Am Ende sind dann die Rettungshundeführer die Menschen, die noch ganz viel lernen müssen.
Manuel Behrenbruch | 14:10.495 Und muss man das regelmäßig wiederholen und auffrischen? Also diese Prüfung jetzt?
Inga Pingel | 14:14.218 Ja, alle zwei Jahre.
Manuel Behrenbruch | 14:15.979 Achso, und dazwischen sind Trainings und dann wird alle zwei Jahre geguckt, ob das noch alles so funktioniert. Genau. Kann man auch?
Inga Pingel | 14:22.371 Da kann man sehr leicht durchfallen, ja. Oh,
Manuel Behrenbruch | 14:24.572 okay. Aber jetzt korrigiere mich, wenn ich das Falsche sage, aber es gibt ja nicht nur Rettungshund, das ist ja noch weiter untergliedert, oder? Es gibt auch unterschiedliche Einsatzarten für unterschiedliche Hunde, oder?
Inga Pingel | 14:36.817 Ja, genau. Das ist, glaube ich, auch nochmal ganz wichtig zu erklären. Also wir oder ich bilden Floi zum Flächensuchhund aus. Also da, soll ich erklären, was wir machen?
Manuel Behrenbruch | 14:49.082 Unbedingt.
Inga Pingel | 14:49.502 Okay. Wir suchen vermisste Personen, zum Beispiel die Oma, die es nicht, also die demente Oma, die den Weg nicht zurückgefunden hat ins Altersheim. Oder es ist ein Unfall passiert und im Schock sind die Leute vom Auto weggelaufen in den Wald rein. Und es ist aber klar, da fehlt jemand oder Kinder, die eben abends nicht nach Hause gekommen sind. Leute, die ihnen einen Suizid angekündigt haben. Diese Leute würden wir dann in Wald, Wiese, Parks suchen. Das ist eine Einsatzart. Dann gibt es die Trümmersuche. Das ist das, was eigentlich auch viele Leute kennen, so aus dem Fernsehen von den großen Katastrophen. Da haben wir bei uns einen geprüften Hund im Moment nur in der Staffel jetzt für Einsätze hier in Hamburg oder in Deutschland, sag ich mal. Und dann gibt es Mantrailing, das ist auch viel bei den Leuten im Kopf, weil das immer mal bei der Polizei, also im Fernsehen, also in irgendwelchen Krimis zu sehen ist. Da bekommt ein Hund einen Individualgeruch, also der würde dann zum Beispiel von dir einen Schlafanzug vorgehalten bekommen und er sucht dann nur dich. Also die Spur, die du gelaufen bist, verfolgt er und würde halt nach dir suchen. Und die Flächenhunde, wenn die durch den Wald laufen, suchen nach menschlichem Geruch, also die würden auch einen Filzsammler.
Manuel Behrenbruch | 16:10.893 Ah, okay. Also die suchen nicht eine bestimmte Person, sondern die suchen einfach nur einen Menschen.
Inga Pingel | 16:14.817 Genau, menschlichen Geruch.
Manuel Behrenbruch | 16:15.898 Muss der Mensch irgendwas, eine besondere Haltung haben? Also auch wenn er in einem Spaziergang ist oder muss der am Boden liegen oder muss der irgendwo kauern oder ist das egal?
Inga Pingel | 16:24.586 Das ist, also am schwierigsten ist es im Grunde, laufende Personen den Hunden beizubringen, weil im Einsatz ja auch immer viele Leute mitlaufen. Ja, aber, also ja. Ich sag mal, die meisten Vermissten werden ja entweder langsam laufen oder liegen oder so. Und mit den Hunden, die Einsatz erfahren sind oder schon länger geprüft sind, üben wir natürlich auch diese besonderen, also das Laufen oder Stehen von vermissten Personen.
Manuel Behrenbruch | 16:55.446 Also haben wir Fläche, Trümmer und Mantrailer. Das sind so die. Oder gibt es noch mehr?
Inga Pingel | 17:00.548 Ja, es gibt noch Lawinensuchhunde, die sind aber jetzt in Hamburg ja nicht ganz so doll gefragt. Ja.
Frank Nägler | 17:07.810 Haben wir nicht so häufig.
Inga Pingel | 17:09.590 Zum Glück.
Manuel Behrenbruch | 17:10.330 Lawinengefahr in den Harburger Bergen.
Frank Nägler | 17:12.651 Da haben wir wieder die Berge.
Inga Pingel | 17:15.992 Und Wasserrettung gibt es noch.
Manuel Behrenbruch | 17:19.893 Wie Wasserrettung?
Inga Pingel | 17:21.194 Also es gibt zum einen Hunde, die ja Personen, die in Wasser, wie heißt das?
Manuel Behrenbruch | 17:29.216 Verstorben?
Inga Pingel | 17:30.176 Ja, also das, genau. Das gibt es auch. Hunde suchen halt im Grunde dann die verstorbenen Personen, was ja für die Angehörigen auch super wichtig ist. Das ist eine Sparte und dann gibt es auch, das ist aber, also ich habe das noch nie gesehen oder ich kenne das auch nicht, Hunde, die eben Ertrinkende aus dem Wasser… Achso,
Manuel Behrenbruch | 17:54.743 die retten dann, das heißt die suchen nicht, sondern die retten.
Inga Pingel | 17:57.804 Ja, genau. Das ist aber wirklich ein bisschen was anderes, weil die eben nicht suchen, sondern…
Manuel Behrenbruch | 18:01.418 Okay, dann hat man aber auch noch ein paar Anforderungen an den Hunden. So ein Dackel kann ja jetzt niemanden an Land ziehen.
Inga Pingel | 18:06.662 Das muss dann ja auch ungefähr… Das muss ein großer Hund sein, ja.
Manuel Behrenbruch | 18:09.184 Okay, nochmal, was macht Floi? Fläche war das jetzt?
Inga Pingel | 18:11.806 Ja, Fläche und ich habe auch ein bisschen schon angefangen mit Trümmer-Suche, weil ich das, ich selbst das spannend finde und mit ihr das schon, also ich war im Sommer in einem Ausbildungsgelände in Süddeutschland. Ja, da sind so… Zerstörte Häuser, also wirklich richtige Trümmerhäuser und so. Und das hat sie gut gemacht und insofern werde ich da wahrscheinlich auch weitermachen.
Manuel Behrenbruch | 18:35.373 Ach, man muss sich also gar nicht entscheiden, sorry Frank, ich weiß, du willst die ganze Zeit was fragen, aber ich finde das so spannend. Muss man sich gar nicht entscheiden, mein Hund soll Flächensuchhund werden oder Trümmer? Also kann ein Hund mehrere Sachen?
Inga Pingel | 18:46.383 Ja, ein Hund kann auf jeden Fall mehrere Sachen. Wir machen das beim ASB jetzt so oder bei uns in der Staffel in Hamburg. Dass die Hunde erstmal eine Flächensuche, also eine Flächenprüfung haben sollten, bevor man jetzt wirklich konkret weiterarbeitet in den anderen Bereichen, weil das halt das ist, was wir am meisten brauchen. Was man nicht kombinieren kann, ist eben Hunde, die nach Leichen suchen und gleichzeitig Trümmerarbeit machen, weil wir in den Trümmern erstmal noch die lebenden Personen finden möchten.
Frank Nägler | 19:15.467 Der Hund quasi eine andere Priorität hat bei der Suche.
Inga Pingel | 19:18.109 Also ich meine… Man kann vielleicht auch unterschiedliche Anzeigearten üben, aber eigentlich wird das meistens nicht kombiniert.
Frank Nägler | 19:23.333 Und der Hund weiß wahrscheinlich auch nicht, wonach er dann suchen soll. Ja,
Inga Pingel | 19:26.315 würde dann halt beides suchen, ja.
Frank Nägler | 19:28.897 Wo wir gerade so bei Einsätzen sind, mir ist eine Sache gerade im Kopf, weil ich das selber vor ein paar Wochen erst erlebt habe. Ich war im Meldekopf und da gab es auch eine Personensuche hier in Hamburg, wo mich die Einsatzleitung vor Ort angerufen hat und um eine Drohne gebeten hat. Und die sollte bei der Suche... Die Hunde quasi unterstützen, die Suche unterstützen. Ist das so ein Klassiker, dass Drohne und Hund zusammen in den Einsatz gehen?
Inga Pingel | 19:56.490 Ja, eigentlich so seit die Drohnen besser geworden sind. Also ganz am Anfang der Drohnenzeit habe ich mal erlebt, wie wir es mit der Feuerwehr quasi gemeinsam gemacht haben. Die waren super happy, dass sie diese Drohne neu hatten. Und da stellte sich aber raus, das war im Sommer, da war der Bewuchs sehr stark und da kam die Drohne durch die Blätter gar nicht durch. Da waren die Hunde viel schneller. Aber in vielen Geländen und auch im Winter ist das total sinnvoll, dass man das kombiniert. Weil wir mit den Rettungshunden, wenn das große Flächen sind, natürlich ist es gut, wenn zum Beispiel Gras oder solche Sachen mit Drohnen abgesucht werden. Das hilft uns, aber auch wenn es jetzt darum geht, Einsatztaktik festzulegen oder festzulegen, was sind die Prioritäten, dann sind die Drohnen für die Übersicht natürlich auch super.
Frank Nägler | 20:41.470 Ich hatte vor vielen, vielen Jahren mal mit einem Hundeführer im Gespräch über Drohnen gesprochen und damals war das eine sehr ablehnende Haltung mit der Begründung. Da hätten die Hunde Angst vor. Ich konnte mir das nicht richtig vorstellen. Ich glaube, es ist auch gar nicht so, oder?
Inga Pingel | 20:55.559 Nee, also es macht schon Sinn, die daran zu gewöhnen. Also wir haben auch schon mit Drohnenstaffeln zusammen trainiert, damit die Hunde sich einfach daran, an dieses Geräusch gewöhnen. Das kann ja schon irgendwie seltsam sein, wenn die dann tief liegen. Genauso wie mit dem Helikopter oder so, dass die das kennen. Aber das kann man auf jeden Fall trainieren.
Frank Nägler | 21:12.964 Also kein Problem mehr?
Inga Pingel | 21:14.505 Nee, vielleicht damals, als sie neu war.
Frank Nägler | 21:16.914 Jaja, ich fliege selber Drohne, auch seit vielen Jahren und das ist bestimmt, ich weiß gar nicht, sechs, sieben Jahre her, wo ich dieses Gespräch mal geführt habe.
Inga Pingel | 21:25.941 Ja.
Manuel Behrenbruch | 21:26.842 Du hast eben gesagt, das ist anstrengend für den Hund. Also zumindest habe ich glaube ich so die Wortwahl. Das heißt, die Suche wahrscheinlich dieses viele Atmen oder was ist das Anstrengende dabei?
Inga Pingel | 21:37.891 Ja, die Hunde sind, also wir suchen, vielleicht wenn man jetzt mal sich die Prüfung anschaut, 30.000 Quadratmeter in 20 Minuten ab. Im Einsatz…
Manuel Behrenbruch | 21:48.294 Ich habe da kein Gefühl für, muss ich gestehen. Wie groß sind denn? Wie viel ist das? Man rechnet doch immer in Fußball.
Inga Pingel | 21:54.056 Also das kann ich jetzt leider nicht umrechnen.
Frank Nägler | 21:57.477 Ich habe mal versucht, das herauszufinden.
Inga Pingel | 21:59.457 Ja, warum? Genau, die Hunde… Man kann sich das so vorstellen, wir gehen und die Hunde laufen rechts, zum Beispiel rechts und links von uns 30, 40 Meter jeweils. Und entweder im schnellen Trab oder im gestreckten Galopp. Und gleichzeitig zum Laufen haben sie ja auch noch die Nase an sozusagen. Also Nasenarbeit ist total anstrengend für die Hunde. Und ja, und die müssen, das nennt man, oder wir nennen das Suchkondition. Also nur weil der Hund lange am Fahrrad laufen kann, kann er noch nicht lange suchen. Das muss man wirklich auch üben mit den Hunden.
Manuel Behrenbruch | 22:35.018 Und das heißt, man muss irgendwie auch die Balance finden, eine gute zwischen der Hund braucht viel Training, aber er braucht auch viel Erholung.
Inga Pingel | 22:41.103 Ja, genau. Und im Einsatz musst du halt immer gucken. Ist der Hund noch fit genug, um weiter zu suchen oder braucht er eine Pause? Das muss man als Hundeführer in dem Moment selbst entscheiden und würde dann der Einsatzleitung Bescheid sagen, wenn der Hund eine Pause braucht, obwohl das Suchgebiet noch nicht fertig abgesucht ist.
Frank Nägler | 22:57.000 Ja, damit Manuel sich das vorstellen kann. Also ein Fußballfeld, ein Standardfußballfeld hat 7400 Quadratmeter.
Manuel Behrenbruch | 23:02.503 Und das waren 30.000 bei der Prüfung? Okay, das ist ordentlich.
Frank Nägler | 23:05.585 Vier Fußballfelder.
Manuel Behrenbruch | 23:06.726 Ja, das ist… Das sind 20 Minuten.
Frank Nägler | 23:09.047 Ich finde das auch Wahnsinn.
Inga Pingel | 23:10.608 Es ist auch nicht nur Rasen wie beim Fußballfeld, sondern…
Manuel Behrenbruch | 23:13.598 Ja klar, das Gelände. Ja, ja, genau. Wegen der Spinnen. Das bedeutet aber auch, wenn du sagst, du musst erkennen, wenn der Hund eine Pause braucht, ihr habt dann schon auch eine enge Beziehung zueinander oder braucht eine enge Beziehung, damit du die Signale deines Hundes auch verstehst.
Inga Pingel | 23:25.466 Ja, genau. Also die Hundeführer müssen auf jeden Fall die Runde gut kennen und auch sehen, wenn die einen, also man kann das im Grunde sehen, wenn die einen Geruch in der Nase haben, wenn sie vielleicht eine Witterung, also wir nennen es Witterung, in die Nase bekommen. und anfangen das auszuarbeiten, dann, also das lernt man einfach im Laufe der Zeit. Wir sehen die ja zwei-, dreimal die Woche arbeiten und dann kann man das erkennen quasi. Was halt in den Einsätzen ist, wir haben, die Einsätze sind meistens nachts. Soll ich da einfach hinspringen? Ja, kann man. Zu wild.
Manuel Behrenbruch | 24:02.198 Wir haben Pest und Fahrplatte.
Inga Pingel | 24:05.821 Die Einsätze bei uns sind meistens tatsächlich nachts. Sehr selten, dass ich mal tagsüber wirklich im Einsatz war. Das heißt, wir können die Hunde dann gar nicht so gut sehen, aber wir kennen natürlich ungefähr die Kondition unserer Hunde. Das heißt, da kann man dann auch einschätzen, oder ist es heiß heute oder ist es kalt, wie lange können die Hunde suchen oder arbeiten.
Frank Nägler | 24:26.186 Wie oft werdet ihr dann zu solchen Einsätzen gerufen?
Inga Pingel | 24:29.187 Ich habe befürchtet, dass ihr das fragt.
Manuel Behrenbruch | 24:31.807 Entschuldigung.
Inga Pingel | 24:34.868 Ja, also wir sind in Hamburg, haben wir einen Arbeitskreis. Mit vier verschiedenen Organisationen, also ASB, DAK, BAH und JUH. Und wir sind immer eine Woche dran, dann die nächste Organisation und so rotiert das. Und das ist super für uns. Also ich glaube für alle ist das super, weil es sonst einfach auch sehr viel werden kann. Ich glaube, in den letzten, sag ich mal, sechs Monaten sind wir vielleicht vier, fünf Mal mit den Flächenhunden alarmiert worden oder vielleicht auch sechs Mal. Ich habe leider die genauen Zahlen nicht mehr rausfinden können.
Manuel Behrenbruch | 25:16.898 Aber das ist schon viel. Ich hätte jetzt gar nicht gedacht, vor allem das sind ja Einsätze, die stehen ja nicht unbedingt in der Zeitung.
Inga Pingel | 25:23.780 Nein.
Manuel Behrenbruch | 25:24.280 Also die kriegt man meistens ja nicht mit, ne? Ja. Und deswegen ist das ein bisschen verborgen.
Inga Pingel | 25:28.901 Ja. Und wir haben… Aber auch schon mal ein Jahr gehabt, da haben wir über 50 Alarmierungen gehabt und das war wirklich furchtbar.
Frank Nägler | 25:36.810 Das sind ja quasi einmal die Woche. Ich weiß nicht, das Kind ist glaube ich ein-, zweimal am Tag irgendwie alarmiert?
Manuel Behrenbruch | 25:41.514 Ja, ein Rieseninterventionsteam. Ja.
Frank Nägler | 25:43.415 Also nur mal so im Vergleich.
Manuel Behrenbruch | 25:44.856 So als Vergleich, ja. Genau. Du hast eben auch im Vorgespräch gesagt, dass es halt auch schon mal Weihnachten ohne dich geben musste.
Inga Pingel | 25:51.282 Ja, stimmt.
Manuel Behrenbruch | 25:53.263 Also wenn du Dienst hast, dann fährt man halt los, wie man das halt kennt, meistens aus dem Ehrenamt. Ja,
Frank Nägler | 25:59.468 wollte gerade sagen. Das kennen wir ja auch. Bei uns sind Feiertage, könnte halt auch ein Einsatz kommen, da sind wir weg.
Manuel Behrenbruch | 26:06.872 Der Hund weiß eh nicht, dass Weihnachten ist. Ach guck mal, ich würde so gerne gerade zeigen, wie süß der Hund jetzt uns anguckt und fragt, was macht ihr da eigentlich? Redet ihr etwa über mich?
Inga Pingel | 26:16.416 Fantastisch. Ja, in dem Moment sind ja Menschen in Not und deswegen geht es dann einfach los.
Frank Nägler | 26:25.660 Wie lange seid ihr denn in so einem Einsatz? Du hast ja schon gesagt, der Hund hat ja auch nur begrenzte Kapazitäten. Macht man dann eine halbe Stunde Pause und geht dann wieder los, solange bis Einsatz beendet ist? Oder habt ihr wirklich so Maximalzeiten, wo ihr dann sagt, jetzt ist genug, jetzt müssen wir austauschen?
Inga Pingel | 26:41.453 Ja, genau. Also es mag sein, dass das immer mal unterschiedlich ist, aber ich würde sagen, dass man zwei größere Suchen mit dem Hund machen kann, mit einer größeren Pause dazwischen. Im Sommer ist es natürlich ein bisschen anders als im Winter, also wenn es kälter ist. regenerieren, die ja auch ein bisschen schneller kommen, es ist vielleicht nicht ganz so anstrengend. Und dann muss man den Hund für den Tag dann rausnehmen, so gerne man vielleicht noch weitersuchen möchte. Und oftmals ist es ja dann auch so, dass einfach die Nacht vorbei ist und man zur Arbeit muss und genau, dann müssen halt andere nachrücken oder so.
Manuel Behrenbruch | 27:17.923 Würdet ihr dann auch andere Organisationen dann zur Ablösung? Auch alarmiert?
Inga Pingel | 27:21.346 Auf jeden Fall, ja. Es ist eigentlich oft so, dass wir mit den Organisationen oder mit anderen Organisationen zusammenarbeiten. Nicht nur in Hamburg, sondern wir werden auch von außerhalb Hamburg mit dazu gerufen, wenn da einfach nicht genug Hunde sind und zu viel Wald, dann ist da immer eine super Zusammenarbeit.
Manuel Behrenbruch | 27:38.370 Vielleicht mal so, damit wir mal den Ablauf von einem Einsatz verstehen. Also ich weiß nicht, wie werdet ihr alarmiert? Damit fängt es ja an.
Inga Pingel | 27:43.812 Wir werden über die Polizei alarmiert. Also es ist dann so, dass das… Also das Telefon klingelt bei mehreren Leuten gleichzeitig, einer geht ran und nimmt den Einsatz auf und dann wird halt geschaut, für welche Sparte ist das ein Einsatz, also ist das ein Mentrailing-Einsatz oder ist das eine Kombination oder wie auch immer. Und dann werden die Einsatzkräfte halt alarmiert. Also es ist so, dass im Einsatz immer ein Hundeführer, ein Hund und mindestens ein Helfer zusammenlaufen. Also man geht nicht alleine durch den Wald.
Manuel Behrenbruch | 28:21.627 Achso, das heißt, du bist nicht alleine mit Floey, sondern da ist noch jemand dabei? Ja. Und was hat der für eine Qualifikation?
Inga Pingel | 28:29.953 Der hat, also das ist eigentlich dann immer ein Hundeführer in Ausbildung in der Regel. Und der dann aber auch schon geschult ist natürlich, der kann funken, der kann optimalerweise sich mit Karte und Kompass orientieren oder GPS-Gerät und kennt den Hund halt auch und weiß, worauf er... achten muss.
Manuel Behrenbruch | 28:50.523 Das heißt, das ist ja eigentlich noch viel mehr Ausbildung als nur ein Anfangszeichen der Hund. Du musst ja auch einsatztaktisch einiges wissen und ja auch ein gewisses Vorgehen in dem Einsatz haben und nicht nur den Hund losmachen und dich irgendwann freuen, dass er bellt, sondern da gehört ja mehr dazu.
Inga Pingel | 29:04.292 Ja genau, da gehört mehr dazu, ja. Ja, also wir haben auch relativ viele Theoriesachen, die wir lernen müssen. Also natürlich Kynologie, also was muss ich über den Hund wissen, Lerntheorie, um überhaupt zu verstehen, wie… bringe ich dem Hund Sachen bei, wie mache ich das gut, dann eben Orientierung, also mit Karte, Kompass, GPS, also bisschen herkömmlich und dann eben mit modern und dann müssen die Hundeführer eine Sanitätshelferausbildung haben.
Manuel Behrenbruch | 29:33.314 Ah okay, also alle haben auch noch einen medizinischen Hintergrund.
Inga Pingel | 29:36.677 Ja genau, weil wir ja in der Regel, also es gibt, wenn wir einen Einsatz haben, meistens irgendwo auch eine RTW, aber in der Regel ja nicht direkt da, wo wir sind und finden, das heißt wir müssen auf jeden Fall immer eine Zeit überbrücken. Wir haben ein kleines medizinisches, also wir haben halt einen Rucksack dabei, aber keine großen Sachen. Das heißt, wir müssen da dann auch ein bisschen, ja wir müssen wirklich Zeit überbrücken, bis die Sannis dann wirklich da sind.
Manuel Behrenbruch | 30:03.064 Ja, klar, ihr seid ja die ersten am Patienten dann im Zweifel.
Inga Pingel | 30:05.906 Ja, genau.
Manuel Behrenbruch | 30:07.647 Gehen wir den Einsatz nochmal irgendwie so durch. Also ihr seid alarmiert und dann fahrt ihr dann zur Einsatzstelle und irgendwann seid ihr da. Was passiert dann?
Inga Pingel | 30:15.654 Genau, also wir haben auch Einsatzfahrzeuge, in denen wir Hundeboxen haben, also wo wir eben gemeinsam auch hinfahren können, wenn es notwendig ist, auch mit Blaulicht. Wir haben einen Einsatzleiter. Bei euch in der Staffel jetzt? Ja, genau. Wir haben einen Einsatzleiter Hund, das ist quasi die Beratung für die Einsatzleitung vor Ort. Und dann kommen wir da an, dann werden die Informationen gesammelt. Wen suchen wir eigentlich, also die Hundeführer bekommen die Informationen, die sind dann in der Regel schon gesammelt worden. Wen suchen wir eigentlich, seit wann ist der vermisst, was für Krankheiten hat der, was erwartet uns da vielleicht, wo müssen oder welche Gebiete sollen ab… abgesucht werden und das teilen wir dann ein. Also da gucken wir dann, welche Teams suchen welche Gebiete ab. Und wir kriegen Kartenmaterial optimalerweise, damit wir wissen, wo genau wir sind, was wir absuchen sollen. Und das geht natürlich heutzutage viel besser als früher, wo man so einen schlechten Drucker auf dem Wagen hatte und dann eine schlechte Karte in der Hand. Das ist natürlich heute viel besser, viel einfacher mit der Orientierung. Genau und dann gehen die Teams in die Suche.
Manuel Behrenbruch | 31:33.902 Wie viele sind das? Also muss man dann eine Mindestanzahl von Hunden haben? Weil du bist ja nicht alleine mit einem Hund da, sondern es ist ja immer ein Team, eine Teamarbeit am Ende.
Inga Pingel | 31:40.806 Ja, also das ist unterschiedlich. Es kommt wirklich auf den Einsatz drauf an, ob wir sagen, okay die Teams, die wir jetzt hier haben, 4 oder 6 oder so, reichen aus oder brauchen wir mehr, dann würden wir halt auch die anderen Staffeln mit alarmieren. Und der ASB hat in Hamburg zwei Staffeln, das heißt Da sind wir meistens so, also wir haben jetzt bei uns in der Staffel neun geprüfte Hunde, aber ja, ein Hund ist krank, der andere ist im Urlaub und dann, also so reduziert sich das. Das heißt, wir müssen schon immer auch mit mehreren, also auf jeden Fall immer mit der Schwesterstaffel zusammen ausrücken und oft alarmiert man dann auch noch nach.
Frank Nägler | 32:20.847 Ist das abhängig vom Einsatz, wie viele Hunde dann mit ausgehen?
Inga Pingel | 32:24.569 Ja, ja,
Manuel Behrenbruch | 32:25.489 kommt also von der Umgebung her.
Inga Pingel | 32:26.610 Von der Umgebung, genau, was die Polizei vielleicht auch im Vorhinein schon sagt. was sie abgesucht haben möchte. Und manchmal ist man dann auch vor Ort und sieht, okay, es ist doch viel mehr, dann wird halt nach alarmiert oder man sieht, okay, dann brauchen gar nicht alle Hunde in den Einsatz zu gehen.
Manuel Behrenbruch | 32:39.680 Vielleicht eine blöde Frage, aber woher weiß dein Hund, dass er jetzt ein Rettungshund ist?
Inga Pingel | 32:45.025 Also der Hund, ich glaube, das sind auch die Menschen drum rum, der merkt das Adrenalin, was man selbst hat. Und es sind natürlich immer die gleichen Abläufe. Der bekommt eine Kenndecke an, also da steht Rettungshund drauf, da ist eine Glocke dran, damit wir ihn hören. Wenn er durch den Wald läuft und er bekommt das Signal, jetzt sollst du suchen. Und ich glaube, diese ganzen Sachen zusammen sind für den Hund dann irgendwie klar.
Manuel Behrenbruch | 33:09.200 Merkst du, dass er dann anders ist?
Inga Pingel | 33:13.002 Ja, also bei Flo weiß ich das ja jetzt noch nicht, aber bei den anderen habe ich das schon gemerkt. Die sind dann schon, ja, auch klar, die merken auch, dass es, also ich glaube nicht, dass sie jetzt denken, dass es ernst ist oder so, sondern die denken, cool, wir dürfen suchen, wir finden gleich jemanden. Die denken, also das ist ja... Oder der Einsatz ist halt die eine Suche, wo sie halt nicht das coole Spielzeug am Ende bekommen, nur vom Hundeführer. Aber das wissen sie ja vorher nicht. Also sie denken ja,
Frank Nägler | 33:34.810 cool. Für die Hunde ist es ein Spiel,
Inga Pingel | 33:36.350 oder? Für die Hunde ist das, ja, Spaß.
Manuel Behrenbruch | 33:37.690 Die wissen ihr ganzes Leben nicht, was sie für Helden sind. Ja, stimmt. Das ist irgendwie traurig. Aber gut, dafür spielen sie ihr ganzes Leben. Es gibt auch Schlimmeres.
Inga Pingel | 33:44.852 Ja, genau. Und sie werden ja wirklich auch so gefeiert wie Helden, wenn sie auch im Training jemanden finden. Und ich glaube, das ist für die meisten Hunde auch einfach das Coolste, wenn sie dann erzählen. Wenn alle so, ey, das hast du super gemacht und so.
Manuel Behrenbruch | 33:55.055 Und für dich doch auch, oder?
Inga Pingel | 33:56.275 Ja, klar. Ja,
Manuel Behrenbruch | 33:57.356 kann ich mir vorstellen.
Frank Nägler | 33:59.238 Gab es irgendeinen Einsatz in der Vergangenheit, der dir in Erinnerung geblieben ist, aus welchen Gründen auch immer?
Inga Pingel | 34:05.303 Ja, also klar die Einsätze, wo gefunden wurde. Also ich habe selbst im Einsatz mit meinem Hund noch nicht gefunden, aber Staffelkameraden oder Kameradinnen haben gefunden. Und das ist fast so ein bisschen wie Selbstfinden, weil wir alle an der Ausbildung beteiligt sind. Jeder in der Staffel ist da mit dran beteiligt, dass der Hund das geschafft hat, die Person zu finden und anzuzeigen und dass alles gut gegangen ist. Insofern ist das immer genauso cool oder glaube ich ist es genauso cool, als wenn man selbst findet. Was mir noch in Erinnerung geblieben ist, ist mal ein Einsatz, der wurde abgebrochen und im Nachhinein lag die Person oder ist die Person halt gestorben in dem Einsatzgebiet, was wir hatten. Wir waren da noch nicht gewesen sozusagen, also wir hatten das noch nicht abgesucht, aber es ist trotzdem was, was ich immer in Erinnerung habe. Das ist so, vergisst man nicht. Also das ist trotzdem belastend irgendwie. Und das ist wirklich lange her, das war mit meinem ersten Hund.
Manuel Behrenbruch | 35:05.523 Was passiert denn, wenn der Hund jemanden findet? Ich wollte gerade fragen, was geht Ihnen vor, wenn du das Hundebellen hörst, aber jetzt fällt mir auf, bellt er dann? Oder was macht er, wenn jemand findet?
Inga Pingel | 35:13.810 Ja, es ist unterschiedlich. Also die meisten Hunde, die wir ausbilden, bellen, wenn sie jemanden gefunden haben. Also sie finden die Person, bleiben bei der Person stehen, also laufen da auch nicht wieder weg und bellen, bis der Hundeführer da ist. Und wir haben noch eine zweite Anzeigeart. Flo, die bilde ich auch so aus, die bellt nicht, wenn sie jemanden gefunden hat, sondern die nimmt. ein Halsband ins Maul, was sie um den Hals hat. Also wenn sie bei der Person ankommt, nimmt sie dieses Ding ins Maul, kommt zu mir und wenn sie mit dem Ding kommt, weiß ich, sie hat gefunden, dann mache ich sie an die Leine und dann bringt sie mich da hin. Also es sind zwei unterschiedliche Arten. Aha,
Frank Nägler | 35:46.811 okay, ja.
Manuel Behrenbruch | 35:47.912 Hat das eine einen Vorteil?
Inga Pingel | 35:50.453 Beides hat Vor-und Nachteile. Also wenn man so Personen interviewt, die gefunden wurden, wenn man halt Angst vor Hunden hat und ein großer schwarzer Hund steht vor einem und bellt die ganze Zeit, ist das natürlich sehr angsteinflößend.
Frank Nägler | 36:01.057 Den Gedanken hatte ich auch gerade. Wenn der Hund die ganze Zeit am Bellen ist, ob das nicht sogar schädlich oder zumindest zum Nachteil für den Patienten sein kann.
Inga Pingel | 36:09.180 Und andere berichten halt, dann ist endlich so ein Hund da, sie erkennen auch, dass es ein Rettungshund ist und dann geht er wieder. Also wie man es macht. Aber in der Regel sind wir ja dann schnell da.
Frank Nägler | 36:21.126 Ich finde das total spannend. Ich spiele das gerade im Kopf durch, wie ich wohl reagieren würde, wenn der Hund ankommt und wieder abhaut oder halt umgekehrt, wenn er mich ankläfft.
Manuel Behrenbruch | 36:30.210 Aber ich spiele gerade im Kopf durch, ich stelle mir die Situation vor, ihr seid im Einsatz, in meinem Kopf ist es immer dunkel, ich weiß nicht warum und ihr schleicht da durch den Wald und alles ist irgendwie still und alle sind angespannt und es geht um was wirklich Großes, ihr wollt einen Menschen finden, der irgendwie auch bedroht ist und plötzlich bellt dein Hund oder ihr hört einer von euren Hunden bellt aus dem Team, das muss doch ein wahnsinnig gutes Gefühl eigentlich sein, das muss doch glücklich machen.
Inga Pingel | 36:53.939 Ja, total, also man ist glücklich, aufgeregt, man weiß ja nicht genau, wie geht es dem Patienten, wenn man da ankommt. Das ist, aber ja, dafür machen wir die Arbeit. Also wir wollen die Leute finden und ich habe das mal gehabt, da haben wir im Niendorfer Gehege trainiert. Das ist so ein Hundeauslauf, da dürfen wir ab und zu mal, oder es ist auch schon ein paar Jahre her, auf jeden Fall habe ich da gesucht mit meinem Hund und dann hat er angezeigt, das war ja normal für mich, weil wir haben ja trainiert und dann sagt die Ausbilderin, da habe ich niemanden versteckt.
Manuel Behrenbruch | 37:23.212 Oh, das ist aber auch gut.
Inga Pingel | 37:24.353 Ja, genau. Letztendlich war das dann ein Obdachloser, der da auf der Bank unterkühlt lag und wir haben ihn tatsächlich auch noch ins Krankenhaus gebracht oder bringen lassen dann. Aber ja, das war so ein bisschen…
Frank Nägler | 37:35.156 Ein Zufallsfund, aber ist ja super.
Manuel Behrenbruch | 37:37.857 Ja und es war ja auch echt.
Frank Nägler | 37:39.218 Ja,
Inga Pingel | 37:41.178 war halt kein Einsatz, aber war trotzdem echt. Ja,
Manuel Behrenbruch | 37:43.879 ein Fund ohne Alarmierung, auch spannend. Und hast du noch andere Einsätze, wo du sagst, da denkst du vielleicht gerne dran oder auch nicht gerne oder einfach die in Erinnerung geblieben sind?
Inga Pingel | 37:53.250 Also ich habe noch einen Einsatz in Erinnerung, da war es einfach super kalt. Also wir werden in den Sommermonaten meistens weniger schnell alarmiert als in den Wintermonaten, weil das in den Wintermonaten schon auch immer schnell ja dramatisch wird für die Patienten. Und ich habe einen Einsatz in Erinnerung gerade jetzt, da habe ich, also wir haben Wasserflaschen für den Hund dabei und die sind mir im Rucksack gefroren. Also es war einfach so kalt.
Frank Nägler | 38:19.307 Das ist Winter halt.
Inga Pingel | 38:20.668 Ja genau, genau. Aber ja, es ist einfach immer eine große Erleichterung, wenn die Person entweder durch den Hund oder durch, ist ja egal von wem, auch durch die Polizei gefunden wird. Das ist immer für uns natürlich ein schönerer Ausgang, als wenn gesagt wird, okay, wir haben, also oftmals ist unsere Arbeit einfach auch für die Polizei auszuschließen. Hier ist die Person nicht, hier muss nicht mehr gesucht werden. Sie können ihre Kräfte auf etwas anderes konzentrieren. Aber für uns ist eigentlich schon immer wichtig, dann auch nochmal ein Feedback zu bekommen. Die Person wurde... Was weiß ich, ist doch nach Hause gekommen, ist beim Freund gefunden worden. Bei Kindern oder Jugendlichen ist das ja oft so. Achso, ja, nee, der war dann doch beim Freund und so. Das ist natürlich immer eine Erleichterung dann.
Manuel Behrenbruch | 39:02.897 Wie lange riecht denn ein Hund, dass da ein Mensch war? Also jetzt, wenn dein Hund jetzt jemanden sucht, der irgendwo ist, ist klar. Aber es gibt ja auch diese andere, war das Mensch-Failer? Ja. Es schüttelt sich der Hund. Der ist ja irgendwo lang gegangen und diese Spur, da muss ja irgendwas in der Luft sein, was Hunde riechen wir nicht. Wie lange kannst du da was zu sagen, weißt du das?
Inga Pingel | 39:20.509 Ja, also die... Oder die Partikel von der Person, also der Geruch sozusagen, geht auf die Erde. Also das schwebt nicht in der Luft, sondern es sinkt auf die Erde. Und darüber streiten sich die Gemüter sehr. Also da kann ich eigentlich keine Aussage zu machen. Es gibt Menschen, die sagen, es sind nur ein paar Stunden. Es wird auch bis zu ein paar Wochen gesagt. Ich weiß es nicht genau. Also wir, ich glaube, dass ein oder zwei Tage vielleicht realistisch ist, aber ganz genau kann ich das nicht sagen. Das ist auch wirklich sehr umstritten.
Manuel Behrenbruch | 39:55.804 Das ist aber schon ordentlich dann.
Inga Pingel | 39:57.686 Ja, es ist aber eher weniger als das, würde ich sagen.
Manuel Behrenbruch | 40:00.368 Vielleicht hängt es ja auch vom Hund ab. Es gibt ja vielleicht auch... Wir können es ja nicht prüfen, wie gut so ein Hund riecht.
Inga Pingel | 40:05.830 Und von der Witterung auch, hat es gerade Sturm gegeben vielleicht. Auch da können die Hunde trotzdem sehr lange, sehr gut diese Spuren verfolgen. Aber es ist schwer zu sagen, was sie tatsächlich dann riechen oder noch verfolgen können.
Manuel Behrenbruch | 40:19.854 Suchen Flächensuchhunde dann auch eine Spur und verfolgen die auf der Fläche? Oder suchen die einfach ganz blind die Fläche ab und stehen irgendwann vor einem und sagen, hier steht einer?
Inga Pingel | 40:29.577 Ja, eigentlich suchen die die Fläche mit... einer hohen Nase ab, also nicht die Nase am Boden. Wenn sie eine Spur finden in einem Wald, wo sonst gar keine Spuren sind, dann würden sie die auch verfolgen, wenn sie also ein bisschen erfahrene Hunde sind. Das ist nicht das, was wir ausbilden, weil wir wollen, dass sie eigentlich, weil wenn sie die Nase hoch haben und der Wind ihnen die Witterung zuträgt, ist das quasi, also ich weiß nicht, manchmal hat man, da liegt die Person 400, 450 Meter entfernt und das riechen die. Und das ist halt krass, finde ich immer.
Frank Nägler | 41:00.318 Meter Entfernung. Ja, ist schon krass.
Manuel Behrenbruch | 41:01.438 Ja, auf jeden Fall. Du kannst doch kein Rettungshund werden, Frank.
Frank Nägler | 41:03.860 Nein, ich glaube, dass meine Nase nicht gut gesehen ist. Ach,
Inga Pingel | 41:06.282 schade.
Manuel Behrenbruch | 41:06.963 Was machst du denn während so einem Einsatz? Also du stehst ja nicht irgendwo mit einer Tasse Tee an eurem Auto und wartest bis es bellt, sondern bist du in direkter Nähe. Der Hund ist ja nicht an der Leine, oder? Der läuft frei.
Inga Pingel | 41:17.231 Genau, der Hund läuft frei und ich laufe durch den Wald. Also meistens ist es ja irgendwie Wald oder Wiesen und ich laufe quasi querfeldein und gucke, dass ich den Hund sinnvoll... Lenke. Also man kann sich das so vorstellen, wenn jetzt, sagen wir mal, der Wind kommt von links, dann würde der Hund eher rechts auch in meinem Suchgebiet suchen, weil er dann die Sachen, den Geruch zugetragen kriegt eher. Also ich würde trotzdem die linke Seite noch absuchen, aber ich würde auch gucken, dass er auf jeden Fall dort läuft, wo der Wind nicht herkommt. Achso, das hätte ich jetzt gerade vorstellen können. Ja,
Manuel Behrenbruch | 41:51.967 ja doch, ich denke schon. Ja, ja. Ich hab's verstanden. Ich hab's auch verstanden.
Inga Pingel | 41:55.108 Vielleicht auch eine Sache. Leute fragen immer, was habt ihr da in der Hand für weißes... Puder, also wenn wir durch den Wald gehen, wir pudern immer so, damit wir sehen, wo der Wind herkommt. Also Babypuder haben viele Hundeführer in der Tat. Damit wir sehen, wo kommt der Wind her. Und wir sind halt oder wir gucken, wo sucht der Hund, hat der das Suchgebiet ordentlich abgesucht und der Hund macht halt die restliche Arbeit.
Manuel Behrenbruch | 42:19.861 Und ihr lenkt die Hunde dann. Also ihr lasst den Hund nicht los und sagt, ihr macht mal, sondern das heißt, ihr sorgt dafür, dass das Gebiet mit einer gewissen Logik Besucht wird. Weißt du, so beschnüffelt wird.
Frank Nägler | 42:31.879 Gesucht wird.
Inga Pingel | 42:34.219 Genau, ja. Also die Hunde lernen natürlich auch ein gewisses System, wenn sie älter sind, würde ich sagen. Oder bringen das vielleicht auch schon mit. Zum Beispiel so in großen Kreisen, um uns rumzulaufen. Aber wenn wir jetzt sehen, zum Beispiel da ist ein großes Gebüsch, da würde ich den vielleicht nochmal rumschicken. Oder da ist ein Zaun. Da kann der gar nicht weiterlaufen, da muss ich gucken, ist da irgendwo ein Eingang, wo er rein kann oder muss eben abklären mit der Einsatzleitung, da ist ein Zaun. Da können wir nicht suchen, dürfen wir da rauf und so weiter. Also ich bin quasi die Augen vielleicht auch für den Hund.
Manuel Behrenbruch | 43:10.300 Okay. Und kann das auch irgendwas sein, was für den Hund auch mal gefährlich ist? Musst du da für ihn mit aufpassen?
Inga Pingel | 43:16.862 Ja, wo wir natürlich darauf aufpassen müssen, ist, also was ganz gefährlich ist, in der Nähe von Bahnschienen zu suchen. Das können wir in der Regel nicht machen, weil es einfach, also es ist sehr selten, dass das mal der Fernverkehr oder Bahnverkehr gestoppt wird für so einen Einsatz. Und dem zu vertrauen ist halt auch, also sollte man eigentlich nicht machen. Wir versuchen dann von den Bahnsteigen zum Beispiel wegzusuchen. So was muss man natürlich im Auge behalten. Straßen, Zäune, also Stacheldar-Zäune, solche Sachen müssen wir natürlich. Und vorher abklären, dass da in dem Gebiet, wo wir suchen, kein Jäger gerade ansitzt. Zum Beispiel haben wir auch schon mal gehabt, da sind wir im Einsatz gewesen, auf einmal hören wir Schüsse und dann hatte einer nicht die Information bekommen und sah es halt an. Und ist zum Glück natürlich nichts passiert, wir mussten aber die Suche in dem Moment stoppen und warten, bis das geklärt ist.
Frank Nägler | 44:12.066 Ist ja nicht nur für den Hund, sondern auch für euch denn gefährlich. Also der Jäger kann ja auch mal ein großes Wild.
Inga Pingel | 44:20.730 Also ja, wir sind rot-gelb. Wir sind eigentlich ganz gut sichtbar, der Hund ist auch gekennzeichnet, aber klar, in dem Moment, also das Risiko kann man natürlich nicht eingehen.
Manuel Behrenbruch | 44:29.235 Ja, und das sind ja jetzt von den Einsatzszenarien her, dass ihr allgemeine Gefahren habt, welche in Hamburg, habt ihr auch Themen in Richtung Katastrophenschutz? Also es kann ja auch mal ein bisschen größer werden, zum Beispiel weiß ich, dass auch im Ahrtal Suchhunde mit im Einsatz waren. Kann das auch passieren, dass ihr überregional eingesetzt werdet bei größeren Einsatzlagen?
Inga Pingel | 44:47.005 Ja, das kann auch passieren. Also wir sind nicht, wir würden nicht in Auslandseinsätze gehen, aber innerhalb von Deutschland kann das schon auch passieren, ja.
Manuel Behrenbruch | 44:55.713 Und hattest du das schon mal?
Inga Pingel | 44:57.034 Nee, habe ich noch nicht gehabt.
Manuel Behrenbruch | 44:58.416 War der ASB Hamburg überhaupt schon mal irgendwie oder ist das wirklich eher Hamburg?
Inga Pingel | 45:02.888 Es ist eher, also Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen.
Manuel Behrenbruch | 45:05.408 Ah ja, okay. Ja, spannend. Gibt es noch irgendwas, wo du sagst, Mensch, da haben wir jetzt gar nicht drüber geredet, aber das ist ein wichtiger Punkt von der Rettungshundearbeit? Ausbildung hatten wir.
Inga Pingel | 45:16.231 Ja, wir haben Ausbildung gehabt, wir haben Einsätze. Ja, nee, eigentlich, also was ich total wichtig finde, ist nochmal vielleicht zu sagen, dass für die Hunde ist das alles Spaß. Also wir müssen die Hunde halt so doll motivieren, weil die am Ende im Einsatz lange suchen, also ohne dass sie irgendwie einen Erfolg haben. Und die Motivation müssen wir ihnen halt sozusagen machen. Wir müssen sie so doll motivieren, dass sie immer denken, es ist zwar gerade heute sehr anstrengend, ich habe noch niemanden gefunden, aber ich will das weitermachen. Und ohne das wird es nicht gehen. Wir könnten den Hund nicht zwingen, das zu tun. Und das finde ich halt total wichtig. Es ist einfach eine Zusammenarbeit und eine Motivationsgeschichte, Spaß für den Hund und... Ja, man muss aber auch, also man muss Lust haben, viel Zeit draußen zu verbringen, im Wald zu verbringen, eben auch neben dem Rettungshunde Sachen, viele Sachen lernen zu wollen.
Manuel Behrenbruch | 46:16.620 Ja, auch das Medizinische, was du eben noch sagst,
Inga Pingel | 46:18.321 das hat schon eine Menge.
Frank Nägler | 46:20.523 Gibt es noch irgendwelche Mythen oder Gerüchte, mit denen du aufräumen möchtest? Also wir hatten ja vorhin schon die Drohnen, Hunde haben Angst vor Drohnen, haben wir schon ausgeräumt, ist nicht so. Aber gibt es so Dinge, die ihr vielleicht immer mal zu hören bekommt, die einfach nicht stimmen?
Inga Pingel | 46:33.769 Weiß ich gar nicht.
Manuel Behrenbruch | 46:36.630 Das Fässchen am Hals, das hatten wir ja schon.
Inga Pingel | 46:38.310 Ja, das Fässchen, genau. Die Lawinenhunde, die früher mit dem Fässchen rumgelaufen sind und da Alkohol drin hatten, das haben unsere Hunde alle nicht. Was vielleicht auch einige Leute schade finden, weiß ich gar nicht.
Manuel Behrenbruch | 46:48.474 Aber das Feedback aus der Bevölkerung ist auch bestimmt positiv. Oder es gibt auch kaum etwas, was so positiv belegt ist wie, ich habe einen Rettungshund.
Inga Pingel | 46:54.896 Ja, das stimmt. Also wirklich sehr, sehr oft kriegen wir positives Feedback. Manchmal, wenn wir im Wald sind und da trainieren, kriegen wir auch, was machen sie denn hier, warum lassen sie Runde freilaufen, obwohl wir halt erkennbar sind. Aber solche Leute gibt es immer. Aber grundsätzlich ist das sehr, sehr positiv.
Frank Nägler | 47:09.800 Das kennen wir auch aus unserer Arbeit. Da gibt es manchmal auch Menschen, die kein Verständnis haben, warum dann der Rettungswagen jetzt gerade mitten im Weg steht.
Inga Pingel | 47:14.982 Was auch wirklich seltsam ist.
Frank Nägler | 47:16.142 Ein Zugeparkter oder so.
Manuel Behrenbruch | 47:19.003 Frank, hast du noch Fragen?
Frank Nägler | 47:22.304 Nee, ich glaube nicht. Also bestimmt werden mir noch mehrere Sachen einfallen, aber es war schon sehr umfangreich. Ja,
Manuel Behrenbruch | 47:27.047 super interessant.
Frank Nägler | 47:27.707 Es ist mega spannend und ja, ich hatte ja vorhin am Anfang schon gesagt, ich habe so gar keine Ahnung, was Rettungshunde machen. Deswegen war für mich viel, viel Neues dabei.
Manuel Behrenbruch | 47:35.733 Wird das auch wahrscheinlich so weitergehen, oder? Es gibt ja nicht irgendwas, was die Rettungshundearbeit ablöst. Es wird nicht durch irgendeine KI ersetzt. Es wird nicht digitalisiert.
Inga Pingel | 47:42.839 Ja, das denke ich auch. Also das wird bestimmt weitergehen, ja. Und ja, wenn man Lust dazu hat, also Wir haben auch einige Helfer, die keinen Hund haben, die aber gerne mit Hunden was machen, also selbst keinen Hund haben können und gerne mit Hunden arbeiten möchten. Und die sind halt wirklich sehr, sehr wertvolle Helfer, weil wir einfach Leute brauchen, die im Einsatz mitlaufen, die die Hunde mit ausbilden. Und auch das ist halt wirklich cool. Also wenn man Bock hat, das zu machen, einfach mal googeln, was für eine Rettungsstaffel gibt es bei uns in der Nähe. Mal ein Probetraining machen und sich begeistern lassen.
Manuel Behrenbruch | 48:17.975 Das klingt auch gut. Dann nehme ich an, würdet ihr die Leute auch mal in die Hand nehmen, gemeinsam gucken, was braucht man für einen Hund, was braucht er für Voraussetzungen.
Inga Pingel | 48:24.583 Genau, ja.
Manuel Behrenbruch | 48:25.824 Dann neues Hobby.
Frank Nägler | 48:26.444 Vielleicht schaffe ich mir bald einen Hund an.
Manuel Behrenbruch | 48:29.006 Ja, das machen wir. Da möchte ich auf jeden Fall mitspielen. Ich mag Hunde, ich fände das ziemlich spannend, ich habe leider nicht genug Zeit dafür. Aber Inga, schön, dass du da warst. Das, was alle jetzt leider nicht sehen, ist, wie sehr du strahlst, wenn du von deinem Hund sprichst, wie sehr du strahlst, wenn du von den Einsätzen, von deinen Erfahrungen berichtest. Das scheint wirklich eine Herzenssache zu sein, das merkt man dir an. Vielleicht haben wir das ein bisschen transportiert auf andere und es gibt bald noch mehr Rettungs-und Beführer.
Frank Nägler | 48:53.785 Wäre doch sicherlich eine Bereicherung für Hamburg.
Manuel Behrenbruch | 48:55.966 Auf jeden Fall. Schön, dass du bei uns warst. Schön, dass du bei uns warst.
Inga Pingel | 48:59.347 Vielen Dank, dass ich hier sein durfte. Hat viel Spaß gemacht.
Frank Nägler | 49:01.487 Ja, wir danken dir.
Manuel Behrenbruch | 49:06.989 Schön, dass wir bei dieser Folge dabei waren. Wir hoffen, dass es euch gefallen hat.
Frank Nägler | 49:10.770 An Links und Informationen zu der heutigen Folge findet ihr wie immer in den Schubbungs.
Manuel Behrenbruch | 49:14.531 Bis zum nächsten Mal. Wer Frank und wer Manuel.